Erweiterung Primarschule

Ein rundum zugebauter, nicht zugänglicher und nur über die Korridorfenster einsehbarer Innenhof ist die letzte Platzreserve für dringend benötigten Schulraum. Die Gemeinde entschied sich diesen leeren, einzig mit einem Baum bestandenen Ort durch einen architektonischen Eingriff aufzuwerten. Der Hofraum – früher nur Restraum – wurde durch den Anbau belebt und zur Attraktion für den ganzen Schulkomplex.

Die schwierige Zugänglichkeit legte eine Holzbauweise mit einem hohen Vorfertigungsgrad nahe. Die vorgefertigten Wände, Decken und das Dach wurden mittels Pneukran angeliefert und versetzt. Die Bauzeit war 5 Monate.

Das neue Gebäude ist über die Korridore der angrenzenden Schultrakte erschlossen. Es wurde in einem gewissen Abstand zu den bestehenden Gebäuden platziert. Der dadurch entstandene Zwischenraum wurde für Einbauschränke und als Installationsraum genutzt. Die Fassadenbekleidung aus schmalen Holzlatten unterscheidet sich von den angrenzenden Putzfassaden. Das Abrücken vom Bestand und die kräftigen Farben verleihen dem Gebäude eine zusätzliche Eigenständigkeit. Die Fenster der zwei Klassensäle wurden zu einem grossen Rahmen zusammengefasst. Diese Verfremdung ermöglicht vielfältige Nutzungen und Sichtweisen. Mal wirkt es wie ein riesiger Setzkasten, voll mit Büchern und Spielsachen, mal als Schaubühne mit den Schulkindern als Schaustellern. Die unmittelbare Nähe zum Baum lässt ein surreales Bild entstehen, das durch die Kinder entdeckt und bespielt wird.