Kultur- und Gemeinschaftszentrum „Beim Nëssert“
Standort | Bergem/Luxembourg |
Realisierung | 2009-2011 |
Bauherr | Administration Communale de Mondercange |
Projektteam | Françoise Bruck, Thomas Weckerle, Luc Ramponi, Zoran Ristic |
Auszeichnung | Mies van der Rohe Award 2013: Nomination // Bauhärepräis 2012: Lauréat // Prix Luxembourgeois d’Architecture 2011: Nomination |
Fotograf | Lukas Roth |
Das Kulturzentrum für die Gemeinde Bergem in Luxemburg kam auf einer Parzelle zu stehen, die schon von einem 100 Jahre alten Nussbaum besetzt war. Der symbolträchtige Baum sollte aber auf jeden Fall erhalten bleiben.
Das Gebäudekonzept besteht aus einem eingeschossigen, rechteckigen Baukörper, der sich über die ganze Parzelle erstreckt. Der Nussbaum ist halbkreisförmig ausgeschnitten. Es entsteht ein Raum, der zwischen Innen und Aussen vermittelt. Das Gebäude scheint die Arme auszubreiten, die Besucher zu empfangen und den Nussbaum zu umarmen.
Die einladende Geste des halbkreisförmigen Innenhofs stiftet Identität und leitet die Besucher unvermittelt ins Innere des Gebäudes. Entlang einer in Nussbaum verkleideten, geschwungenen Wand erschliesst sich ein kontinuierlicher Raum, der den Innenhof umgibt und zum Festsaal führt. Zum Baum hin ist der Raum komplett verglast und kann bei schönem Wetter zum Innenhof erweitert werden.
Um die kulturelle Nutzung des Gebäudes und eine zurückhaltende Festlichkeit nach aussen hin erkennbar zu machen wurde ein roter Bühnenvorhang als Metapher für Festlichkeit, Gemeinschaft und Kultur verwendet. In Beton gegossen stellt es eine Momentaufnahme dar und scheint sich trotzdem im wechselnden Sonnenlicht im Takt der Baumwipfel hin und her zu bewegen. Die Fenster sind vertikale Glasbänder, die den Vorhang in Streifen gliedern, als wäre er nur zur Seite geschoben worden.